PAMINA Morden soll ich? - Götter! das kann ich nicht. - Das kann ich nicht! steht in Gedanken
MONOSTATOS kommt schnell, heimlich, und sehr freudig Sarastros Sonnenkreis hat also auch seine Wirkung? - Und diesen zu erhalten, soll das schöne Mädchen ihn morden? - Das ist Salz in meine Suppe!
PAMINA Aber schwur sie nicht bey allen Göttern, mich zu verstossen, wenn ich den Dolch nicht gegen Sarastro kehre? - Götter! - Was soll ich nun?
MONOSTATOS Dich mir anvertrauen! nimmt ihr den Dolch
PAMINA erschrickt und schreyt Ha!
MONOSTATOS Warum zitterst du? vor meiner schwarzen Farbe, oder vor dem ausgedachten Mord?
PAMINA schüchtern Du weisst also? -
MONOSTATOS Alles. - Ich weiss sogar, dass nicht nur dein, sondern auch deiner Mutter Leben in meiner Hand steht. - Ein einziges Wort sprech ich zu Sarastro, und deine Mutter wird in diesem Gewölbe in eben dem Wasser, das die Eingeweihten reinigen soll, wie man sagt, ersäufft. - Aus diesem Gewölbe kommt sie nun sicher nicht mehr mit heiler Haut, wenn ich es will. - Du hast also nur einen Weg, dich und deine Mutter zu retten.
PAMINA Der wäre?
MONOSTATOS Mich zu lieben.
PAMINA zitternd für sich Götter!
MONOSTATOS freudig Das junge Bäumchen jagt der Sturm auf meine Seite. - Nun Mädchen! - Ja, oder nein!
PAMINA entschlossen Nein!
MONOSTATOS voll Zorn Nein? und warum? weil ich die Farbe eines schwarzen Gespensts trage? - Nicht? - Ha so stirb! er ergreift sie bey der Hand
PAMINA Monostatos, sieh mich hier auf meinen Knien - schone meiner!
MONOSTATOS Liebe oder Tod! - Sprich! dein Leben steht auf der Spitze.
PAMINA Mein Herz hab ich dem Jüngling geopfert.
MONOSTATO Was kümmert mich dein Opfer. - Sprich! -
PAMINA entschlossen Nie!
MONOSTATOS So fahr denn hin! Sarastro hält ihn schnell ab Herr, mein Unternehmen ist nicht strafbar; man hat deinen Tod geschworen, darum wollt ich dich rächen.
SARASTRO Ich weis nur allzuviel. - Weiss, dass deine Seele eben so schwarz als dein Gesicht ist. - Auch würde ich dies schwarze Unternehmen mit höchster Strenge an dir bestrafen, wenn nicht ein böses Weib, das zwar eine sehr gute Tochter hat, den Dolch dazu geschmiedet hätte. - Verdank es der bösen Handlung des Weibes, dass du ungestraft davon ziehst. - Geh! -
MONOSTATOS im Abgehen Jetzt such' ich die Mutter auf, weil die Tochter mir nicht beschieden ist. ab
PAMINA Herr, strafe meine Mutter nicht, der Schmerz über meine Abwesenheit.
SARASTRO Ich weis alles. - Weis, dass sie in unterirdischen Gemächern des Tempels herumirrt, und Rache über mich und die Menschheit kocht; - Allein, du sollst sehen, wie ich mich an deiner Mutter räche. - Der Himmel schenke nur dem holdem Jüngling Muth und Standhaftigkeit in seinem frommen Vorsatz, denn bist du mit ihm glücklich, und deine Mutter soll beschämt nach ihrer Burg zurücke kehren.
English Libretto or Translation:
PAMINA holding the dagger Am I to commit murder? - No, I cannot! - Gods, what am I to do?
MONOSTATOS coming out of hiding Put your trust in me! takes the dagger from her
PAMINA You, Monostatos?
MONOSTATOS What are you trembling about? My black skin - or the murder plan?
PAMINA You know then ...
MONOSTATOS Everything ... You have only one way then of saving yourself and your mother ...
PAMINA And what might that be?
MONOSTATOS To love me.
PAMINA No!
MONOSTATOS Yes or no?
PAMINA No!
Enter Sarastro.
SARASTRO Go, Monostatos!
MONOSTATOS My lord, I am innocent ...
SARASTRO Go!
Exit Monostatos.
PAMINA My lord! Great Sarastro, do not punish my mother; the pain of losing me ...
SARASTRO I know everything. May the heavens grant Tamino courage and steadfastness; then you will be happy with him, and your mother will return to her castle.