Die Zauberflöte, K. 620, Act 1 Scene 11: Dialog, "Mutter - Mutter - Mutter! … Bin ich nicht ein Narr" (Pamina, Papageno) · Sir Roger Norrington/London Classical Players/Anthony Rolfe Johnson/Andreas Schmidt/Dawn Upshaw/Guy de Mey/Beverley Hoch/Olaf Bär/Catherine Denley/Catherine Pierard/Cornelius Hauptmann/Nancy Argenta/Eirian James/Tessa Bonner/Evelyn Tubb/Car
Mozart: Die Zauberflote
℗ 1991 Erato/Warner Classics, Warner Music UK Ltd
Soprano Vocals: Dawn Upshaw Balance Engineer: Mike Clements Baritone Vocals: Andreas Schmidt Producer: David R. Murray Composer: Wolfgang Amadeus Mozart
Auto-generated by YouTube.
Watch videos with other singers performing Mutter Mutter!:
PAMINA spricht wie im Traum Mutter - Mutter - Mutter! - Sie erhohlt sich, sicht sich um Wie? - Noch schlägt dieses Herz? - Noch nicht vernichtet? - Zu neuen Qualen erwacht? - O das ist hart, sehr hart! - Mir bitterer, als der Tod.
PAPAGENO Bin ich nicht ein Narr, dass ich mich schrecken liess? - Es giebt ja schwarze Vögel in der Welt, warum denn nicht auch schwarze Menschen? - Ah, sieh da! hier ist das schöne Fräulenbild noch. - Du Tochter der nächtlichen Königinn!
PAMINA Nächtliche Königinn? - Wer bist du?
PAPAGENO Ein Abgesandter der sternflammenden Königinn.
PAMINA freudig Meiner Mutter? - O Wonne! - Dein Name!
PAPAGENO Papageno!
PAMINA Papageno? - Papageno - Ich erinnere mich den Nahmen oft gehört zu haben, dich selbst aber sah ich nie. -
PAPAGENO Ich dich eben so wenig.
PAMINA Du kennst also meine gute, zärtliche Mutter?
PAPAGENO Wenn du die Tochter der nächtlichen Königinn bist - ja!
PAMINA O ich bin es.
PAPAGENO Das will ich gleich erkennen. er sieht das Portrait an, welches der Prinz zuvor empfangen, und Papageno nun an einem Bande am Halse trägt Die Augen schwarz - richtig, schwarz. - Die Lippen roth - richtig, roth - Blonde Haare - Blonde Haare. - Alles trift ein, bis auf Händ und Füsse. - - - Nach dem Gemählde zu schlüssen, sollst du weder Hände noch Füsse haben; denn hier sind auch keine angezeigt.
PAMINA Erlaube mir - Ja ich bin's - Wie kam es in deine Hände?
PAPAGENO Dir das zu erzählen, wäre zu weitläufig; es kam von Hand zu Hand.
PAMINA Wie kam es in die deinige?
PAPAGENO Auf eine wunderbare Art. - Ich habe es gefangen.
PAMINA Gefangen?
PAPAGENO Ich muss dir das umständlicher erzählen. - Ich kam heute früh wie gewöhnlich zu deiner Mutter Pallast mit meiner Lieferung. -
PAMINA Lieferung?
PAPAGENO Ja, ich liefere deiner Mutter, und ihren Jungfrauen schon seit vielen Jahren alle die schönen Vögel in den Pallast. - Eben als ich im Begriff war, meine Vögel abzugeben, sah ich einen Menschen vor mir, der sich Prinz nennen lässt. - Dieser Prinz hat deine Mutter so eingenommen, dass sie ihm dein Bildniss schenkte, und ihm befahl, dich zu befreyen. - Sein Entschluss war so schnell, als seine Liebe zu dir.
PAMINA Liebe? Freudig. Er liebt mich also? O sage mir das noch ein Mahl, ich höre das Wort Liebe gar zu gerne.
PAPAGENO Das glaube ich dir ohne zu schwören; bist ja ein Fräulenbild. - Wo blieb ich denn?
PAMINA Bey der Liebe.
PAPAGENO Richtig, bey der Liebe! - Das nenn ich Gedächtniss haben - Kurz also, diese grosse Liebe zu dir war der Peitschenstreich, um unsre Füsse in schnellen Gang zu bringen; nun sind wir hier, dir tausend schöne und angenehme Sachen zu sagen; dich in unsre Arme zu nehmen, und wenn es möglich ist, eben so schnell, wo nicht schneller als hierher, in den Pallast deiner Mutter zu eilen.
PAMINA Das ist alles sehr schön gesagt; aber lieber Freund! wenn der unbekannte Jüngling oder Prinz, wie er sich nennt, Liebe für mich fühlt, warum säumt er so lange, mich von meinen Fesseln zu befreyen? -
PAPAGENO Da steckt eben der Hacken. - Wie wir von den Jungfrauen Abschied nahmen, so sagten sie uns, drey holde Knaben würden unsre Wegweiser seyn, sie würden uns belehren, wie und auf was Art wir handeln sollen.
PAMINA Sie lehrten euch?
PAPAGENO Nichts lehrten sie uns, denn wir haben keinen gesehen. - Zur Sicherheit also war der Prinz so fein, mich voraus zu schicken, um dir unsre Ankunft anzukündigen. -
PAMINA Freund, du hast viel gewagt! - Wenn Sarastro dich hier erblicken sollte. - -
PAPAGENO So wird mir meine Rückreise erspart - Das kann ich mir denken.
PAMINA Dein martervoller Tod würde ohne Grenzen seyn.
PAPAGENO Um diesem auszuweichen, so gehen wir lieber bey Zeiten.
PAMINA Wie hoch mag wohl die Sonne seyn?
PAPAGENO Bald gegen Mittag.
PAMINA So haben wir keine Minute zu versäumen. - Um diese Zeit kommt Sarastro gewöhnlich von der Jagd zurück.
PAPAGENO Sarastro ist also nicht zu Hause? - Pah! da haben wir gewonnenes Spiel! - Komm, schönes Fräulenbild! du wirst Augen machen, wenn du den schönen Jüngling erblickst.
PAMINA Wohl denn! es sey gewagt! Sie gehen, Pamina kehrt um. Aber wenn diess ein Fallstrick wäre - Wenn dieser nun ein böser Geist von Sarastros Gefolge wäre? - sieht ihn bedenklich an
PAPAGENO Ich ein böser Geist? - Wo denkt ihr hin Fräulenbild? - Ich bin der beste Geist von der Welt.
PAMINA Doch nein; das Bild hier überzeugt mich, dass ich nicht getäuscht bin; Es kommt von den Händen meiner zärtlichsten Mutter.
PAPAGENO Schön's Fräulenbild, wenn dir wieder ein so böser Verdacht aufsteigen sollte, dass ich dich betrügen wollte, so denke nur fleissig an die Liebe, und jeder böse Argwohn wird schwinden.
PAMINA Freund, vergieb! vergieb! wenn ich dich beleidigte. Du hast ein gefühlvolles Herz, das sehe ich in jedem deiner Züge.
PAPAGENO Ach freylich hab ich ein gefühlvolles Herz - Aber was nützt mich das alles? - Ich möchte mir oft alle meine Federn ausrupfen, wenn ich bedenke, dass Papageno noch keine Papagena hat.
PAMINA Armer Mann! du hast also noch kein Weib?
PAPAGENO Nicht einmahl ein Mädchen, viel weniger ein Weib! - Ja das ist betrübt! - Und unser einer hat doch auch bisweilen seine lustigen Stunden, wo man gern gesellschaftliche Unterhaltung haben möcht. -
PAMINA Geduld Freund! der Himmel wird auch für dich sorgen; er wird dir eine Freundinn schicken, ehe du dir's vermuthest. -
PAPAGENO Wenn er's nur bald schickte.
English Libretto or Translation:
PAPAGENO Am I not a fool to have been so frightened? There are certainly black birds in the world, so why not black men as well? - Ah look! This must be Pamina! You Queen of the Night's daughter!
PAMINA Who are you?
PAPAGENO A messenger from the star-blazing Queen.
PAMINA My mother? Your name?
PAPAGENO Papageno.
PAMINA Papageno? - Why did you come?
PAPAGENO Early today I came to your mother's palace to hand over my birds as usual. There suddenly I saw before me a man who calls himself a Prince. - This Prince so impressed your mother that she presented him with your portrait and commanded him to rescue you. From that moment he has loved you.
PAMINA He loves me? - But then tell me, why doesn't he come?
PAPAGENO To be safe, the Prince sent me on ahead to announce his arrival.
PAMINA You have taken a great risk. If Sarastro were to see you here...
PAPAGENO ...that would save me the trip back!
PAMINA And your sweetheart would wait for you in vain.
PAPAGENO No-one is waiting for me.
PAMINA Poor man! So you haven't a wife then?
PAPAGENO Not so much as a girl friend, let alone a wife!
PAMINA Have patience, my friend. Heaven will provide for you too and send you a girl friend before you know it!