Die Fledermaus - Trinke, Liebchen, trinke schnell & Mein Herr, was dächten Sie von mir 1972
[Inhaltsangabe siehe
Ausschnitt aus der Verfilmung des 1. Aktes/14. & 15. Auftritt aus der Operette 'Die Fledermaus' von Johann Strauss (Sohn).
Excerpt of a film adaption of the operetta 'Die Fledermaus' (The Bat) composed by Johann Strauss II: 1. Act, Scenes 14 & 15
Scene 14: Drink, darling, drink quickly
Scene 15: Sir, what would you think of me
Literal translating:
Akteure / Actors
(R) Gundula Janowitz - ROSALINDE, seine Frau (Sopran)
(A) Waldemar Kmentt - ALFRED, sein Gesangslehrer (Tenor)
(F) Erich Kunz - FRANK, Gefängnisdirektor (Bariton)
Scene 14:
(A) Trinke, Liebchen, trinke schnell,
Trinken macht die Augen hell.
Sind die schönen Äuglein klar,
Siehst du alles licht und wahr.
Siehst, wie heisse Lieb' ein Traum,
Der uns äffet sehr,
Siehst, wie ew'ge Treue Schaum --
So was gibt's nicht mehr!
Flieht auch manche Illusion,
Die dir einst dein Herz erfreut,
Gibt der Wein dir Tröstung schon
Durch Vergessenheit.
Glücklich ist, wer vergisst,
Was doch nicht zu ändern ist!
Glücklich ist, wer vergisst,
Was nicht zu ändern ist!
Sing, sing, sing, trink mit mir,
Sing mit mir -- Lalalala!
Sing, sing, sing, trink mit mir,
Sing mit mir -- Lalalala!
(R), (A) Glücklich ist, wer vergisst,
Was doch nicht zu ändern ist!
Glücklich ist, wer vergisst,
Was nicht zu ändern ist!
(R) Er geht nicht von hinnen,
Schläft hier wohl noch ein.
Was soll ich beginnen?
(A) Stoss an!
(R) Nein, nein!
(A) Ach! Trinke, Liebchen, trinke schnell,
Trinken macht die Augen hell.
Mach doch nur kein bös Gesicht,
Sei hübsch lustig, grolle nicht!
Brachst du einmal auch die Treu,
Das sei dir verziehn.
Schwöre wieder mir aufs neu,
Und ich glaub dir kühn!
Glücklich macht uns Illusion,
Ist auch kurz die ganze Freud.
Sei getrost, ich glaub dir schon
Und bin glücklich heut!
(R) Ach!
(R), (A) Glücklich ist, wer vergisst,
Was doch nicht zu ändern ist!
Glücklich ist, wer vergisst,
Was nicht zu ändern ist!
Scene 15:
(F) Erschrecken Sie nicht, gnädige Frau, ich bin Gefängnisdirektor Frank und kann mir das Vergnügen nicht versagen, Ihren renitenten Herrn Gemahl persönlich in sein Stilleben zu geleiten.
(A) Trinke, Liebchen, trinke schnell,
Trinken macht die Augen hell!
Kling, kling, sing, sing,
Trink mit mir, sing mit mir!
(A), (F) Glücklich ist, wer vergisst,
Was doch nicht zu ändern ist!
Glücklich ist, wer vergisst,
Was nicht zu ändern ist!
(F) Sie sehn, ich kann auch gemütlich sein,
Nun kommen Sie, mein Herr von Eisenstein!
(R) Was soll ich tun? O welche Pein!
(A) Ich bin nicht Herr von Eisenstein,
Bin nicht der, den Sie suchen!
(F) Sie sind es nicht?
(A) Zum Wetter, nein!
(F) Nur Ruhe, nicht gleich fluchen!
(R) leise zu (A) Sie müssen jetzt mein Gatte sein!
(F) für sich. Sollt ich hier hintergangen sein?
(R) Mein Herr, was dächten Sie von mir,
Säss' ich mit einem Fremden hier?
Das wär' doch sonderbar!
Mit solchen Zweifeln treten ja
Sie wahrlich meiner Ehr zu nah,
Beleid'gen mich fürwahr!
Spricht denn diese Situation
Hier nicht klar und deutlich schon?
Mit mir so spät im Tête-à-tête
Ganz traulich und allein,
In dem Kostüm, so ganz intim,
Kann nur allein der Gatte sein.
(A), (F), (R) Mit ihr (mir) so spät im Tête-à-tête
Ganz traulich und allein,
In dem Kostüm, so ganz intim,
Kann nur allein der Gatte sein.
(R) Gleich einem Pascha fanden Sie
Ihn mir im Schlafrock vis-à-vis,
Die Mütze auf dem Haupt.
Dass man bei solchem Bilde noch
Ein wenig zweifeln könnte doch,
Das hätt' ich nie geglaubt.
Sehen Sie doch, wie er gähnt,
Wie er sich nach Ruhe sehnt!
Im Tête-à-tête mit mir so spät
Schlief er beinah schon ein.
So amüsiert und so blasiert
Kann nur allein ein Ehmann sein!
(A), (F), (R) Im Tête-à-tête mit ihr (mir) so spät
Schlief er beinah schon ein.
So ennuyiert und so blasiert
Kann nur allein der Ehmann sein!
(F) Nein, nein, ich zweifle gar nicht mehr,
Doch da ich fort nun muss,
So geben Sie, ich bitte sehr,
Sich schnell den Abschiedskuss.
(R) Den Abschiedskuss?
(A) Den Abschiedskuss!
(F) Den Abschiedskuss
(R) Nun denn, wenn es sein muss
Da haben Sie den Kuss!
(A) Soll ich schon brummen müssen
Für Ihren werten Herrn Gemahl,
Kann ich für ihn auch küssen --
Komm, Weibchen, küss mich noch einmal!
(F) Mein Herr, ich bin etwas pressiert,
Da heut ich selbst noch invitiert,
Drum lassen Sie uns gehn,
Ja, lassen endlich Sie uns gehn!
(R) Sie finden gewiss dort meinen Gemahl.
(A) Wir brummen vielleicht in demselben Lokal.
(R) Oh, schonen Sie mich!
(A) Ganz sicherlich!
(R) Oh, schonen Sie mich!
(A) Ganz sicherlich!